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Damit es nicht vergessen wird,…St. Rupert mehr als ein Gymnasium

 

Gedanken zur Veranstaltung am 18.3. 2016 in St. Rupert gemeinsam mit den Pongauer Nachrichten von Felix Hallinger (7. Klasse) und Sophie Gruber (Schulsprecherin, 8A Klasse):

 

Die katholische Kirche hat es nicht immer leicht im 21. Jahrhundert. Junge Menschen wenden sich immer öfter und früher vom Glauben ab und die Kritik, die Kirche sei zu konservativ und hinke modernen Entwicklungen hinterher, besteht weiterhin. Seit Papst Franziskus die Rolle des Kirchen-Oberhaupts übernommen hat, schafft er es zwar durch überraschend moderne Aussagen den Beliebtheitsgrad seiner Person zu stärken, aufgrund immer noch ausbleibender Reformen wirkt sich seine Popularität allerdings kaum positiv auf die Kirche im Allgemeinen aus. Während der große Erfolg in der Weltkirche also offenbar noch ausbleibt, scheint die Modernisierung der katholischen Kirche mitten im Pongau ein Vorbild gefunden zu haben.

Über den Dächern von Bischofshofen thront mit dem Missionshaus St. Rupert eines der wohl repräsentativsten Bauwerke im Salzachtal. Das bereits 1904 von Arnold Janssen erbaute Missionshaus hat über die letzten 112 Jahre eine beeindruckende Geschichte durchlaufen, beherbergt heute ein Privatgymnasium mit circa 400 Schülern und fungiert als missionarisches Zentrum, in welchem fünf Patres und zwei Brüder der Steyler Missionare untergebracht sind.

Am 18.03.2016 waren die Pongauer Nachrichten im Rahmen der Diskussionsreihe „Damit es nicht vergessen wird“ im Missionshaus zu Gast, um in einer Podiumsdiskussion mit wichtigen Persönlichkeiten des Hauses und auch einigen Schülern des Gymnasiums über das Haus und seine Mission zu diskutieren. An diesem Gespräch beteiligt waren neben Diskussionsleiter Michael Hoffmann von den Pongauer Nachrichten, auch Pater Klaus Laireiter, bekannt durch seine Organisation „para-ninos“ in Bolivien, Mag. Alois Lechner, der Direktor des hauseigenen Gymnasiums, Sophie Gruber, die Schülersprecherin, Pater Jarek Blazynski, der Stadtpfarrer in Bischofshofen und Steyler Missionar, sowie Pater Toni Aussersteiner, der Rektor des Hauses.

Im Mittelpunkt der Diskussion über das Haus, die Schule und die Mission stand vor allem das Wort „familiär“, das durch eine Schülerin aus einer Maturaklasse eingebracht wurde. Die Haus- und Schulgemeinschaft in St. Rupert zeichne sich, auch laut Schülersprecherin Sophie Gruber, vor allem durch ein gewisses Gemeinschaftsgefühl aus. Der Unterricht bestehe nicht nur aus der Vermittlung von Wissen, sondern, vor allem in den Unterstufenklassen, auch aus der Weitergabe menschlicher und christlicher Werte. Das Näherbringen dieser Werte erfolgt beispielweise durch gemeinsame Projekte, wie Spendenaktionen. In den letzten Monaten konnte das Missionshaus auch durch die Aufnahme einer syrischen Flüchtlingsfamilie, die prompt auch in die „Familie des Hauses“ integriert wurde, das soziale Engagement beweisen.

Die familiäre Grundstimmung scheint auch außerhalb des Missionshauses wahrgenommen zu werden: Der Bürgermeister von Bischofshofen, Hansjörg Obinger, behauptete, diese positiven Eindrücke nur bestätigen zu können. Des Weiteren hob Obinger auch die Wichtigkeit des Missionshauses für Bischofshofen hervor. Schuleigene Veranstaltungen und Konzerte seien beeindruckende Fixtermine im kulturellen und gesellschaftlichen Kalender der Stadtgemeinde und auch die Leistungen im Bereich der Bildung seien eine große Bereicherung für Bischofshofen und den gesamten Pongau.

Die Beibehaltung dieses Bildes ist auch für Alois Lechner, in seiner Arbeit als Direktor der Schule, ein äußerst wichtiger Punkt. Durch die Umstellung der Hauptschulen auf neue Mittelschulen hat das Gymnasium in den letzten Jahren bezüglich der Schülerzahlen zwar profitiert, aber der „Kampf um die Schüler“ ist unter den Pongauer Gymnasien immer noch enorm. Lechner ist es dabei wichtig nicht mit vielversprechenden und utopischen Angeboten zu werben, sondern sich auf altbekannte Stärken der Schule zu besinnen. Erfolge, mit denen geworben werden kann, sind in schulischen, sportlichen und musikalischen Bereichen auch zahlreich gegeben, weshalb diese Art des Werbens im Falle von St. Rupert wohl auch in Zukunft aufgehen wird.

Pater Jarek Blazynski, der mit einem jungen Team die Stadtpfarre in Bischofshofen leitet, bezeichnete St. Rupert als „Sorgekind der Steyler Missionare“ im späten 20. Jahrhundert. Als die missionarische Ausbildung in St. Rupert eingestellt wurde und in Europa generell zurückging, musste man sich bei den Steylern auf junge Missionare aus missionarischen Ländern stützen. Durch diese jungen Missionare wird heute auch das Team von Blazynski gestärkt. Gemeinsam mit seinem Kooperator, Pater Laurenz aus Togo, und seinem Jugendseelsorger, Pater Severin aus Indonesien, hat er der Stadtpfarre Bischofshofen ein neues frischeres Gesicht gegeben, das vor allem bei der Jugend gut anzukommen scheint, begrüßt Kooperator Laurenz doch die Jugendlichen im Ort nicht selten mit Vornamen und lässigem Handschlag.

Mit Pater Toni Aussersteiner ist momentan der wohl Letzte der sogenannten „alten Generation“ von St. Rupert der Chef des Hauses. Aussersteiner selbst bezeichnet sich als „Urgestein von St. Rupert“ und das kann er, aufgrund seiner 60 Jahre im Missionshaus, auch mit gutem Gewissen von sich behaupten. Über die Vermutungen, dass Blazynski in Zukunft als Rektor in St. Rupert arbeiten könnte, hüllt sich dieser allerdings nach wie vor in Schweigen. Würden sich diese Gerüchte allerdings bewahrheiten, wäre es für die Schule und den Orden sicherlich ein weiterer großer Schritt in Richtung moderner Kombination von Religion und Jugend. Der Pole und sein Team haben nämlich in ihrer kurzen Zeit in Bischofshofen etwas erreicht, was die Weltkirche seit Jahrzehnten oft vergeblich versucht: Sie haben es geschafft, dass sich die Jugend, zumindest ein weitaus größerer Teil als noch vor fünf Jahren, wieder mit der katholischen Kirche und ihren Gesichtern, speziell jenen von den Patres Jarek, Laurenz und Severin, zu identifizieren beginnt.

Resümierend lässt sich sagen, dass St.Rupert sich in einigen Punkten von anderen Schulen unterscheidet. Immerhin, eine Schulgemeinschaft, die Schüler als ihre „Familie“ bezeichnen, wird man in Österreich sehr selten finden. Werte und Persönlichkeitsbildung werden in St. Rupert ebenso groß geschrieben, wie die Vorbereitung der Schüler auf das Leben in einer modernen schnelllebigen Welt. Und genau in dieser Welt scheint die katholische Kirche, zumindest in St. Rupert und Bischofshofen, endlich angekommen zu sein. Nun muss die Weltkirche endlich verstehen und auch vermitteln, dass die konservative Kirche, wie sie Europa jahrelang geprägt hat, im 21. Jahrhundert nicht mehr funktionieren kann. Die Arbeit und das Zusammenleben in St. Rupert könnten dabei sicherlich als Vorbild für den Vatikan dienen. (Felix Hallinger 7. Klasse)

Ich persönlich würde diesen Unterschied aber gerne genauer definieren. Als Schülerin einer katholischen Privatschule fühle ich mich natürlich manchmal, besonders unter Gleichaltrigen, gewissermaßen in eine Schublade gezwängt. Da muss man hin und wieder erst klarstellen, „nein, ich nehme mich selbst nicht allzu wichtig“ (zumindest hat meine Schule nichts damit zu tun), „nein, mir werden keine Gebetsstunden aufgezwungen“, „ja, ich darf mich kritisch gegenüber sämtlichen christlichen Inhalten äußern“ (denn selbst ich, als unverbesserliche Skeptikerin, habe es bis zur Matura geschafft). Über das gegenwärtige Image der katholischen Kirche kann diskutiert werden, ich zumindest bin aber davon überzeugt, dass mir St.Rupert in meiner Schullaufbahn die positive Seite der Kirche nähergebracht (und damit meine ich nicht aufgedrängt) hat. Wiederholt haben wir Schüler die Möglichkeit, durch den Orden Mitgliedern der Steyler Missionare aus aller Welt näherzukommen und somit verschiedenste Facetten der Kirche kennenzulernen. Gerade dieser Facettenreichtum, der mit dem allgegenwärtigen Gemeinschaftsgefühl einhergeht, macht St.Rupert für mich spannend. Wobei ich zugeben muss, dass mich damals nach der Volksschule schlicht und einfach das Gebäude auf dem Kreuzberg verzaubert hat, denn für den einen oder anderen von uns war St.Rupert damals einfach das, was Hogwarts am nächsten kam. (Sophie Gruber, 8 A Klasse, Schulsprecherin)

Spontane Chordarbietung von Schülerinnen der 7. und 8. Klasse

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Bürgermeister Obinger und Gäste diskutieren über St. Rupert

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Die Gebrüder Kreuzberger

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Elisabeth Labmayr mit Harfe

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Das Podium mit Stadtpfarrer P. Jarek, Schulsprecherin Sophie Gruber, Michael Hofmann von den Pongauer Nachrichten, Direktor Alois Lechner, St. Rupert Urgestein P. Klaus Laireiter

Das Podium mit Stadtpfarrer P. Jarek, Schulsprecherin Sophie Gruber, Michael Hofmann von den Pongauer Nachrichten, Direktor Alois Lechner, St. Rupert Urgestein P. Klaus Laireiter

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